Auswärtssieg durch Monstermentalität
Mit 5:6 gewinnen wir nach einer schwachen ersten Halbzeit (4:1) und einer bärenstarken Schlussphase in der zweiten Halbzeit bei den Holzpfosten Schwerte um die beiden Ex-Mülheimer Ioannis Karamitsos und Porig Dinarvandi – „die Nummer 1 im Pott sind wir?“
Der PCF hatte sich viel vorgenommen für die Auswärtsreise zum einzigen Ruhrpott-Konkurrenten der Liga. Ein Derby ist es angesichts der Entfernung zwischen den beiden Städten zwar nicht, an Brisanz hat es dennoch nicht gemangelt. Mit Co-Trainer Ioannis Karamitsos steht schließlich unser Ex-Trainer bei den Pfosten an der Linie. Zusätzliche Motivation brauchte bei uns also niemand. Dass wir vorletzte Saison genau in dieser Halle bitter abgestiegen waren – Doppelmotivation. Wir hatten offene Rechnungen.
Leider kam der PCF nicht gut in die Pötte und begann zögerlich und ohne echte Präsenz auf dem Spielfeld. Die Holzpfosten machten das Spiel, hatten den Ball, ließen diesen gut laufen und schossen direkt in der 1. Minute das 1:0. Schöner Strahl von rechts oben links in den Knick. Danach ging es auch erstmal so weiter, dass der PCF nicht so richtig den Ball ans Laufen gekriegt hat und Schwerte keine große Mühe hatte den Ball zurück in die eigenen Reihen zu bekommen. Auffällig zu diesem Zeitpunkt: Alle 50:50-Bälle gingen an die Pfosten und wenn wir doch mal einen Zweikampf gewonnen haben dann spielen wir ihn im eigenen Strafraum zum Gegner und legen zum 0:2 auf. Auch das 0:3 fällt ähnlich: Zwei Mülheimer schauen sich an, der Ball liegt zwischen ihnen, beide drehen sich weg, der Holzpfosten hebt das Geschenk auf und freut sich über einen „Sechsmeter“ to go. Jan Freitag gefiel das nicht und das hat er dann auch lautstark zum Ausdruck gebracht. 0:3 nach 15 Minuten. Gut, dass wir aus dem Nichts das 1:3 schießen als Tobi Mevißen einen 35-Meter-Ball auf Zakaria Bentaleb schlenzt und der per Seitrückfallziehirgendwas den Ball über den hinauseilenden Pfosten-Keeper lupfte. Tor der Woche auf jeden Fall, vielleicht Tor des Monats, vielleicht auch Tor des Jahres. 2020 hatte also auch schöne Momente. Jedenfalls war das 1:3 nicht verdient und das 1:4 folgte auf dem Fuße. Schon kein schöner Halbzeitstand, aber so war es.
Ich weiß nicht, was Thomas den Jungs in der Kabine gesagt hat, ich weiß nur: es waren die richtigen Worte. Nach der Pause stand ein anderer PCF auf dem Platz, der Zweikämpfe annahm, gewann und sich Chancen erarbeitete. Leider, wie auch in den letzten Wochen ist die Chancenverwertung unser großes Manko. Glücklicherweise hatte der Schwerter Keeper nicht seinen besten Tag und ließ einen eigentlich mißglückten Schuss von Tobias Mevißen zum 2:4 am kurzen Eck ins Tor kullern. Tobi konnte sein Glück selbst kaum fassen. Die Härte, die der PCF nun auf den Platz brachte schlug sich aber schnell auch in Fouls nieder. Mit dem 2:5 nach 26. Minuten hatten wir dann leider auch schon 4 Fouls auf der Uhr, Schwerte erst eins. Ich bin ehrlich: Auf der Tribüne dachte ich es sei gelaufen, das 5:2 stecken die Jungs nicht mehr weg, dazu 4 Fouls nach 6 Minuten: Das kann noch was geben. Seltsamerweise kippte das Spiel aber nun zu unseren Gunsten und Schwerte konnte sich nur noch durch Fouls helfen – zugegebenermaßen waren zwei der gepfiffenen Fouls auch schmeichelhaft, aber auch von unseren Vieren musste man nicht alle pfeifen. Wie dem auch sei: Es stand plötzlich 6:5 nach Fouls und wir bekamen den ersten Zehnmeter: 3:5 durch Tobi Mevißen. Eine Minute später das 7. Foul: Diesmal verschießt Tobi aber, wir bleiben aber am Ball und von links trifft Nikoloz Bitsadze zum 4:5. Damit hatte vor fünf Minuten auch niemand gerechnet, aber Schwerte bekam nichts mehr auf die Kette und sind wir mal ehrlich: spielte sehr dumm und foulte weiter in Situationen ohne Not. Das 5:5 erzielte Nikoloz Bitsadze per Zehnmeter nach einem Foul der Schwerter tief in der Hälfte des PCF. Das 5:6 folgte dem ähnlichen Prinzip. Dämliches Foul der Schwerter – Zehnmetertor von Nikoloz. Danach mussten wir nur noch zwei Minuten Flying überstehen und ich sag euch: Da war richtig Feuer in der Defensive. Die Jungs haben Lücken zugelaufen wie nie zuvor und haben sich in jeden Ball geworfen. Und es hat gereicht:
WIR HOLEN DEN DREIER BEI DEN HOLZPFOSTEN. VAMOS!
Für den PCF spielten: Nikoloz Bitsadze (3 Tore), Tobias Mevißen (2 Tore), Zakaria Bentaleb (1 Tor), Yassine Bentaleb, Raul Padial Calvo, Jonas Voss, Ibrahim Akkaya, Moritz Fehr, Enno Jung, Yousef Ahmad, Jan Freitag (TW), nicht zum Einsatz kam Ersatztorwart Bastian Ziganner.