Futsal – der bessere Hallenfussball

Futsal – der bessere Hallenfußball

Futsal (Futebol de Salao oder Futebol sala) ist die offizielle Variante des Hallenfußballs der FIFA. Der Ursprung des Futsals liegt in Südamerika. 1930 war es der in Uruguay tätige Sportlehrer Juan Carlos Ceriani, der sich das Ziel setzte, eine altersgerechte Spielform des Fußballs für Kinder zu entwickeln.  Kinder unterschiedlichen Alters und unabhängig von ihren individuellen technischen Fähigkeiten sollten zusammen spielen und Spaß haben können. Bereits 1942 hat der südamerikanische Sportlehrerbund den Futsal für den Schulsport empfohlen. 1952 wurde in São Paulo die erste offizielle Institution, die Liga „Futebol de Salão“ gegründet. Im Jahr 1989 wurde Futsal von der FIFA als zusätzlicher Wettbewerb und als offizielle internationale Hallenfußballvariante aufgenommen. Seitdem finden regelmäßig Europa- und Weltmeisterschaften statt. Zu den professionellsten Ligen weltweit zählen Brasilien, Spanien, Russland, Portugal, Italien, Japan, Iran und Aserbaidschan. Auch in den deutschen Nachbarländern Niederlande, Polen und Tschechien werden teilweise vierstellige Gehälter gezahlt.

Die wichtigsten Regeln

Futsal unterscheidet sich in vielen Aspekten vom Großfeldfußball. Futsal ist eine eigene Sportart und kann nur teilweise in technischer, taktischer und dimensionaler Sicht (Ball, Feld, Tore) mit anderen – dem Großfeldfußball angelehnten – Sportarten verglichen werden. Dessen ungeachtet, werden in Deutschland von Außenstehenden immer wieder Vergleiche zwischen Futsal und Großfeldfußball gesucht, wodurch der Futsal-Sport weitestgehend missverstanden wird. Größter sicht- und bemerkbarer Unterschied für Neulinge ist der kleinere, sprungreduzierte Ball.

Gespielt wird 5 gegen 5. Der Torwart darf nur ein Mal während einer Ballbesitzphase in der eigenen Hälfte für 4 Sekunden in Ballbesitz sein. In der gegnerischen Hälfte kann er als 5. Feldspieler agieren, ähnlich des Prinzips „fliegender Torwart“ vom Bolzplatz. Die wichtigsten Regeln im Überblick:

  • Fouls
    • Pro Halbzeit darf ein Team 5x foulen. Ab dem 6. Foul gibt es je Foul einen 10-Meter-Freistoß ohne Mauer – vergleichbar mit einem Elfmeter. Das Pendant zum Elfmeter ist aber der 6-Meter-Strafstoß.
  • Gespielt wird auf Handballtore.
  • 4-Sekunden-Regel
    • Jeder Standard muss innerhalb von 4 Sekunden –  nachdem der Ball bereit liegt – ausgeführt werden.
  • Torab
    • Der Torwart muss einen Ball, der ins Toraus ging, aus der Hand aus seinem Strafraum hinaus ins Spiel bringen. Auch hier gilt die 4-Sekunden-Regel. Der Torwart darf den Ball überall hinwerfen – nur nicht ins gegnerische Tor. Der Abwurf ist „indirekt“.
  • Abseits
    • Es gibt keine Abseitsregel. Das heißt, man muss sich auf dem gesamten Feld freilaufen – und decken.
  • Einkick
    • Es gibt keinen Einwurf. Der Ball wird bei Aus mit 4-Sekunden-Regel eingekickt

Steigende Popularität und Beliebtheit

Beliebt ist der Futsal besonders aufgrund seiner hohe Geschwindigkeit und hohen technischen Anforderungen. Entgegen vorherrschenden Vorurteilen bedeutet dies nicht, dass viel „getrickst“ wird. Der Raum ist beim Futsal so begrenzt, dass eher einstudierte Spielzüge, taktische Finesse, Teamwork und hohe Passraten im Vordergrund stehen. Zur Umsetzung von Taktik und Technik bei entsprechender Geschwindigkeit, haben sich einige charakteristische Futsaltechniken eingestellt. Zu nennen sind zum Beispiel die Annahme mit der Sohle und der Schuss mit der Picke. Beides unorthodoxe technische Fertigkeiten im Großfeldfußball, die jedoch im Futsal ein Ausdruck höchster technischer Fertigkeit sind. Im taktischen Bereich sind vor allem einstudierte Rotationen, passives Verteidigen und Lauf auf den „zweiten Pfosten“ als zentrale Elemente zu nennen.

Futsal-Video

Da der Mensch mit Bildern mehr anfangen kann, als mit Text, hier noch ein Best-Of-Futsal-Skill-Video (wo im Gegensatz zur Beschreibung oben sehr wohl „getrickst“wird):

 

Weitere Infos zum Futsal-Sport gibt es direkt bei der FIFA